Christo & Jeanne-Claude
Christo und Jeanne-Claude – Objektrealismus und die Kunst des Verhüllens
Christo wurde am 13. Juni 1935 in Grabrowo, Bulgarien als Christo Vladimirov Javacheff geboren. Jeanne-Claude wurde ebenfalls am 13. Juni 1935 in Casablanca, Marokko als Jeanne-Claude Denat de Guileebon geboren. Sie verstarb am 18. November 2009 in New York City. Christo und Jean-Claude waren ein Künstlerpaar.
Jeanne-Claude stammt aus einer französischen Militärfamilie, ihre Schulausbildung erhält sie in Frankreich und der Schweiz. Anschließend studiert sie Latein und Philosophie an der Universität in Tunis.
Christo studiert 1953-1956 an der Kunstakademie in Sofia, 1957 wechselt er für ein Semester auf die Kunstakademie in Wien. Im Jahr 1958 geht er nach Paris, wo er Jeanne-Claude kennenlernt. Zwei Jahre später, 1960 heiraten sie und noch im selben Jahr am 11.5.1960 wird ihr Sohn Cyril Christo geboren (heute Dichter).
Christo wurde bekannt, nachdem er sich 1960 der von Pierre Restany und Yves Klein in Paris gegründeten Gruppe „Nouveau Realisme“ (‚Neuer Realismus‘) angeschlossen hatte, obwohl er nie ein offizielles Mitglied der Gruppe war. Wie bei den meisten Protagonisten der aus dem Nouveau Réalisme hervorgegangenen, soziologisch inspirierten Kunstauffassung, entwickelte sich seine Kunst ursprünglich aus der Assemblage (Objektkunst). Später realisierte Christo zusammen mit seiner Frau Jeanne-Claude Verhüllungsaktionen an Gebäuden und Großprojekte in Landschaftsräumen, Industrieobjekten oder bekannten Bauwerken. Ihre Zusammenarbeit war durch ihn als Künstler und sie als Organisatorin bekannt, auch wenn sie diese Trennung stets dementierten. Sie beschreiben ihre künstlerische Zusammenarbeit als von Beginn an gleichberechtigt, titulierten jedoch der Einfachheit halber nur Christo als Urheber ihrer Werke, bis 1994 schließlich auch der Name von Jeanne-Claude auftaucht. Alle kleineren verpackten Objekte, Zeichnungen, Collagen, Modelle und Lithographien tragen bis heute nur den Namen Christos. Alle großen, draußen stattfindenden temporären Projekte und auch die großen im Innenraum stattfindenden Projekte sind Werke von Christo und Jeanne-Claude.
Lebenswerk
In Deutschland wurde das Künstlerpaar insbesondere durch die Verhüllung des Berliner Reichstagsgebäudes im Jahr 1995 populär.
Große mediale und öffentliche Aufmerksamkeit erhielten Christo und Jeanne-Claude für ihr Projekt „The Gates“ im New Yorker Central Park im Jahr 2005, welches eine 6-jährige Vorbereitungszeit benötigte. Sie befestigten 7503 orangefarbene Tore über den Gehwegen im Central Park, mit daran befestigten, ebenfalls orangefarbenen Stoffbahnen. In den 16 Ausstellungstagen kamen über vier Millionen Besucher, die den Parkwegen wie unter einem goldenen Dach folgten.
Christo und Jeanne-Claude sind seit 2006 permanent in der art gallery wiesbaden vertreten.